Berliner Meister der Maria von Burgund, in: "Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund", 1480-82, Berlin, SMPK, Kupferstichkabinett, Hs. 78 B 12, fol. 220v

Zur Datierung des Berliner Stundenbuchs der Maria von Burgund
Für die Datierung der Berliner Handschrift ergibt sich damit in bitterer Verquickung von Tatsachen: Ohne zu ahnen, dass Maria von Burgund schon früh ihre Reitkünste zum Verhängnis werden würden, hat der Maler, den wir nach dem Berliner Stundenbuch nennen, die Souveränität zu Pferde als Anlass genommen, ihre Unerschrockenheit als Fürstin anschaulich zu machen. Dabei reiten die Männer nicht voraus, weil sie etwa kraftvoller wären, sondern vielleicht sogar weil sie sich schneller davonmachen!
Zeitlich einigermaßen bestimmbare Handschriften sind unter den Beispielen ungemein rar, die für das früheste Aufkommen der trompe l'oeil-Motive auf Farbgründen in Frage kommen. Sicher in die 1470er Jahre datiert ist keine. Vor März 1482 muss das Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund entstanden sein; und nur dieses, nicht aber das Wiener Exemplar, ist für den Bordürentyp wichtig.
     
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