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Berliner Meister der Maria
von Burgund, in: "Berliner Stundenbuch der Maria
von Burgund", 1480-82, Berlin, SMPK, Kupferstichkabinett,
Hs. 78 B 12, fol. 220v |
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Dresdener Gebetbuchmeister,
Flämisches Stundenbuch, um 1485, Berlin, SMPK, Kupferstichkabinett,
Ms. 78 B 14, fol. 277v |
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Zur Sonderstellung des Berliner Bildes
Zum ersten Mal, und das hebt die Berliner Miniatur deutlich aus der
Überlieferung hervor, mischt sich hier eine Frau unter die drei
Lebenden; sie reitet allein, anders als in einem ebenfalls Berliner
Bild vom Meister des Dresdner Gebetbuchs (Kupferstichkabinett, 78
B 14, fol. 277v). Dort hat ein Reiter hinter sich eine Frau sitzen,
die ihn - und da erkennt man ein völlig anderes Frauenbild -
ängstlich umarmt; Unordnung entsteht, denn durch das Auftauchen
der Toten gerät die Reiterpartie in Panik.
Ein weiterer Umstand macht die Miniatur mit Maria von Burgund sogar
zu einem einzigartigen Beispiel: Keine andere Figur in Darstellungen
der Drei Lebenden und Drei Toten ist namentlich oder wenigstens von
der Familie her bezeichnet. Hier aber zeigt das Monogramm, dass die
Besitzerin der Handschrift zweifelsfrei gemeint ist. Nun fiel Maria
von Burgund ihren Zeitgenossen gerade als eine unerschrockene Reiterin
auf, die eben nicht bei einem Manne mit aufsitzen musste, sondern
souverän selbst ihr Pferd lenkte. Wie viel eindrucksvoller ist
dann der Gedanke, sie zu hoch Ross selbst dem plötzlich auftauchenden
Tod trotzen zu lassen.
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