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Wiener Meister
der Maria von Burgund, in: "Wiener Stundenbuch der
Maria von Burgund", 1470-75, Wien, ÖNB, Codex
Vindobonensis 1857, fol. 14v |
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Wiener Meister
der Maria von Burgund, in: "Wiener Stundenbuch der
Maria von Burgund", 1470-75", Wien, ÖNB,
Codex Vindobonensis 1857, fol. 43v |
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Die Bordüren des Wiener Meisters
der Maria von Burgund
Als historischen Kernpunkt der Entwicklung sieht man wenige Bordüren
in Wien: Sie umgeben die Miniaturen mit illusionistischen Räumen:
Eine Beterin, die man gern als Maria von Burgund anspricht, sitzt
in dem einen (fol. 14v), menschenleer ist der andere (fol. 43v); beide
prunken mit herrlichen Stilleben von packender Naturnähe. In
beiden Fällen sind Miniatur und Randzier in Pächts Sinne
von ein und demselben Maler, eben dem Wiener Meister der Maria von
Burgund ausgeführt. Von hier aus eröffnet sich der Weg zu
den platten Gründen mit darauf gestreuten trompe l'oeil-Elementen
eigentlich gar nicht; denn die Ränder sind ja gerade in die Illusion
von echter Bildtiefe einbezogen, beschreiben nur einen näheren
Raum, der zwischen der ungeheuren Weite der Miniatur - einem Kircheninneren
auf fol. 14v und dem Berg Golgatha auf fol. 43v - vermittelt. Der
Nahraum der Bordüre gehört aber, und darauf kam es Pächt
an, besonders markant im zweiten Fall, wo die Miniatur den Moment
kurz vor der Erhebung des Kreuzes nach der Kreuzannagelung schildert,
räumlich und auch zeitlich in die Welt der Benutzerin des Buches
und nicht in die Welt der Miniatur. |
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