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Berliner Meister der Maria
von Burgund, in: "Berliner Stundenbuch der Maria
von Burgund", 1480-82, Berlin, SMPK, Kupferstichkabinett,
Hs. 78 B 12, fol. 220v |
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Berliner Meister
der Maria von Burgund, in: "Berliner Stundenbuch
der Maria von Burgund", 1480-82, Berlin", SMPK,
Kupferstichkabinett, Hs. 78 B 12, fol. 221 |
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Das Toten-Offizium
Von den hier umrissenen Verhältnissen aus erklärt sich der
Rest des Buches: Spannend wird das Verhältnis von Bildern und
Bordüre zu Beginn des Toten-Offiziums (fol. 220v/221): Die bereits
besprochene Darstellung der Drei Lebenden und Drei Toten ist von einer
blaugrundigen Bordüre umgeben, deren heutiger Zustand übrigens
auch zeigt, welch schlimmes Los für eine Miniatur die frühe
Berühmtheit ist; denn kein Rand im Berliner Stundenbuch ist so
brutal abgegriffen wie dieser.
Die gegenüberstehende Miniatur weicht in der Figurengröße
wie in der Realitätssphäre entschieden ab: Der Tod tritt
selbst als eine mächtige Gestalt auf, mit einem Sarg unter dem
Arm. Die Bordüre bietet einen Blick auf vorherige Entwicklungen
in Frankreich; sie ist nämlich aus Kompartimenten vor verschiedenfarbigen
Gründen zusammengesetzt. Entsprechend disponierte man in Paris
und in der Pikardie. In den Niederlanden sind solche Bordüren
nicht völlig unbekannt geblieben; sie werden aber schon allein
von der räumlichen Durchgestaltung und Modellierung her ganz
anders behandelt. Von einer Abstimmung der beiden Prunkseiten zu Beginn
des Toten-Offiziums wird man nicht sprechen können; aber wird
man sie noch fordern können nach den bisherigen Erläuterungen
zum Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund?
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