Berliner Meister der Maria von Burgund, in: "Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund", 1480-82, Berlin, SMPK, Kupferstichkabinett, Hs. 78 B 12, fol. 90v
Berliner Meister der Maria von Burgund, in: "Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund", 1480-82, Berlin, SMPK, Kupferstichkabinett, Hs. 78 B 12, fol. 91

Das Marien-Offizium
Die aufschlussreichste Partie ist das Marien-Offizium: Genauso wie im Stundenbuch des Engelbert von Nassau sind Vollbilder auf eingeschalteten Blättern hier Kopfbildern gegenübergestellt; doch anders als dort verbildlichen sie zwei verschiedene Geschehnisse: Die Passion vom Gebet im Garten Gethsemane bis zur Grablegung steht dem für den Text vertrauten Zyklus aus Kindheit Christi und Verherrlichung Mariens gegenüber. Zunächst sollte dazu eine strikte Unterscheidung im Kolorit gelten: Nur den Passionsbildern war Vollfarbigkeit zugestanden, während die Marienszenen in einer seltenen Art von farbiger Grisaille oder wenigstens zurückgenommenem Kolorit gedacht waren.
     
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