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Marien- und Advents-Offizium
Das Marien-Offizium lässt zweifeln, ob die Einrichtung mit oder
ohne Bordüre etwas mit der Hierarchie der Texte zu tun hat; denn
Matutin, Laudes, Sext und Vesper erhalten Bordüren, die anderen
aber nicht; figürlich geschmückt sind dabei die Ränder
zu den Textseiten von Sext und Vesper. Den größten Aufwand
treibt der Maler ausgerechnet zum Advents-Offizium,
das ein bordürenloses Bild und eine gegenüberliegende figurenreiche
Bordüre erhält. Der Zyklus beginnt mit kleinfigurigen Szenen
der Marienverkündigung (fol. 48v), der Heimsuchung (fol. 69v),
der Geburt (fol. 82v) und der Hirtenverkündigung (fol. 88v);
auch die Darbringung (fol. 98v) und die Flucht nach Ägypten (fol.
103v) spielen in großen Räumen. Close-up herrscht hingegen
bei der Anbetung der Könige (fol. 93v) und den Miniaturen zu
Komplet und Advents-Offizium. Beide sind thematisch auffällig:
Marias Klage unter dem Kreuz (fol. 111v) schließt hier - und
das ist vielleicht einzigartig - den Marienzyklus ab, während
die schon erwähnte Übernahme aus der Tafelmalerei mit der
Madonna über Propheten und Sibyllen (fol. 118v) die Freiheit
bei der Zuordnung von Bildern zum Advents-Offizium nutzt. |
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