Simon Bening, in: "Blumenstundenbuch", 1520/25, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 23637, fol. 16v
Simon Bening, in: "Blumenstundenbuch", 1520/25, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 23637, fol. 17


Simon Benings Münchner Blumen-Stundenbuch
Ein schönes Beispiel für Benings Kunst bietet das in den 1520er Jahren entstandene Manuskript Clm 23637 der Bayerischen Staatsbibliothek in München, das wegen der einzelnen Blumenzweigen auf den Rändern der Text- und Kleinbildseiten als sein Blumen-Stundenbuch bekannt gemacht wurde. Mit 219 Blatt im Oktav-Format von 166 x 115 mm ist der Band ebenso text- wie bildreich. Der Gebrauch von Rom garantiert Verwendbarkeit in der gesamten katholischen Welt; die Heiligenauswahl lässt kaum lokale Vorlieben erkennen. Die rundliche Schrift setzt sich entschieden von älteren Schriften in flämischen Handschriften ab; sie wirkt trotz der darin erhaltenen harten Brüche mediterran; das sollte sie wohl auch angesichts einer stark auf den Export nach Italien und auf die Iberische Halbinsel ausgerichteten Buchproduktion in Brügge.
Da der Kodex auf den ersten Blick in seinem recht kleinen Format nur schön, gediegen und verlässlich wirkt, hat man die Zuschreibung an Simon Bening kaum bezweifelt, den kreativen Anteil des Künstlers nicht hoch eingeschätzt und in dem Münchner Band eher eine Werkstattarbeit gesehen.

     
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