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Simon Bening, in: "Gebetbuch
des Kardinal Albrecht von Brandenburg", 1525-30, Malibu,
J.P. Getty Museum, Ms. Ludwig IX, 19, fol. 123v |
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Miniaturen mit Tafelbildcharakter
Den Eindruck der recht komplex durchgestalteten Bücher bestimmen
Vollbilder, wie sie auch die Bilderserien für Rosarien oder andere
fromme Bände (vgl. das Gebetbuch des Kardinals Albrecht von Brandenburg
nach einem Text von Thomas a Kempis in Los Angeles, Getty Museum,
Ludwig IX 19) schmückten. Sie können in den Textspiegel
eingefügt und von trompe l'oeil-Bordüren umgeben sein, nur
mit ihrem Bogenabschluss über die obere Zeile in den Rand ausstrahlend.
Häufiger und eindrucksvoller sind jedoch jene Miniaturen, bei
denen auf marginalen Dekor verzichtet. Sie wirken, als seien kleine
Tafelbildchen mit schmalen Rahmen auf das Pergament gelegt.
Zwei verschiedene Sichtweisen kennt der Maler bei den Miniaturen:
Figurenreiche Szenen finden in großen Räumen statt; die
Kopfhöhe der stehenden Figuren erreicht die Bildmitte. Nach neuzeitlichen
Gesichtspunkten, wie sie schon den Malern unter Maria von Burgund
geläufig waren, sind die zahlreichen Nebenfiguren weitgehend
der Isokephalie
unterworfen.
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