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Loyset Liedet, in: Jean
Boutillier, "Somme rurale", 1471, Paris, BN, ms. fr.
201-202, fol. 9 |
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Zum Verbleib der Gruuthuse-Sammlung
Nach dem Tod Gruuthuses ging dessen Sammlung
auf bis heute ungeklärte Weise in den Besitz Ludwigs XII. über.
Die Wappen des Herrn von Gruuthuse, die sich in fast jedem seiner
Bücher finden, wurden dabei mit dem französischen Lilienwappen
übermalt, und auch die anderen, für besonders prachtvolle
Bücher vorbehaltenen Besitzerzeichen, das Monogramm "LM",
das Emblem zweier feuerspeiender Bombarden und die Devise "Plus
est en vous" (Auf Euch kommt es an), wurden häufig grob
mit weißer Deckfarbe überstrichen (Betrachten Sie ein
zweites Beispiel mit den Besitzerzeichen Gruuthuses in seinem "Roman
de Gillion de Trazegnies"). Mit 120 Handschriften befindet
sich der größte Teil der Sammlung von Gruuthuse heute
in der Bibliothèque Nationale in Paris.
Gruuthuse, nach dem Tode Karls des Kühnen ein entschiedener
Parteigänger der Erbin Maria von Burgund und Maximilians, später
dessen wichtigster Bundesgenosse in Auseinandersetzungen mit Frankreich,
hat gegen Lebensende die Fronten gewechselt. Unklar bleibt, ob er
oder seine Nachkommen die Bücher an den französischen
König verkauft haben. Gruuthuses Bibliothek bildet zusammen
mit den Büchern des neapolitanischen Königs Friedrich
von Aragon den Kern der heutigen Bibliothèque nationale de
France. Sie wurde zunächst unter Ludwig XII. auf dem Schloss
von Blois aufbewahrt.
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