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Meister der Prinzenporträts:
Porträt des Ludwig von Gruuthuse, 1472-82, Brügge,
Groeningemuseum |
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Die Bibliothek des Louis de Bruges, Seigneur de Gruuthuse
Mit ihren etwa 160 Handschriften (200 Titel)
war die Bibliothek des Louis de Bruges, Seigneur de Gruuthuse, eine
der bedeutendsten ihrer Epoche. Gegen 1460 erst hatte Gruuthuse
mit dem Aufbau seiner Sammlung begonnen; was er bis zu seinem Tod
im Jahre 1492 innerhalb weniger Jahrzehnte zusammentrug, hat an
Eifer, Leidenschaft und Pracht den Vergleich mit den burgundischen
Herzögen nicht zu scheuen, denn diese brauchten immerhin drei
Generationen, um beim Tod Philipps des Guten zu der stolzen Anzahl
von annähernd 900 Büchern zu kommen.
Gruuthuse hat seine Sammlung, aus der sich bis heute etwa 145 Kodizes
erhalten haben, von Grund auf selbst durch Ankauf älterer Handschriften
und durch Bestellung oder Erwerb zeitgenössischer Bücher
zusammengestellt. Eine genaue Analyse der Entwicklung der Sammlung
wird durch den Mangel an chronologischen Angaben erschwert: nur
neun seiner erhaltenen Bücher sind datiert. Ebenso wie Philipp
der Gute besaß Gruuthuse mit etwa zehn Exemplaren einige ältere
Handschriften aus der Bibliothek Karls V., von der heute kaum mehr
als hundert Kodizes erhalten sind, die jedoch mit 900-1000 Titeln
ehedem sicherlich die größte ihrer Zeit war.
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