"Gebetbuch Philipps des Kühnen", um 1400, Brüssel, KB, ms. 11035-7, fol. 6v


Philipp der Kühne
"Prince de très grand savoir" nannte Christine de Pisan, die wohl wichtigste Schriftstellerin am Hofe Karls V., den Begründer der burgundischen Bibliothek. Auch wenn die Sammlung Philipps des Kühnen im Vergleich zu denen seiner Brüder mit den 69 bei seinem Tode verzeichneten Handschriften noch bescheiden anmutet, so müssen die Werke den künstlerischen Vergleich keineswegs scheuen. Die 215 Einheiten, die man 1405 in Arras verzeichnete, dürften hingegen überwiegend aus dem Familienbesitz seiner Frau, Margarete von Flandern, stammen.
Mit etwa 40 Einheiten wurde der überwiegende Teil der Buchbestände in der Hofkapelle des Herzogs aufbewahrt und gehört damit dem Bereich der liturgischen Texte an. Seine eigentliche Bibliothek setzte sich hingegen vor allem aus Ritterromanen mittelalterlicher Tradition und aus Chroniken zusammen; gewidmet wurden ihm nur wenige Werke.

     
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