Jean Tavernier, in: David Aubert, "Chroniques et Conquetes de Charlemagne", 1458-60, Brüssel, KB, ms. 9068, fol. 59v
Jean Tavernier, in: David Aubert, "Chroniques et Conquetes de Charlemagne", 1458-60, Brüssel, KB, ms. 9067, fol. 103v
  Helden der burgundischen Literatur im Bild  
  Neben den Taten Karls des Großen und einer ausführlichen Bebilderung der Geschehnisse um den Helden Roland, erscheinen in den Miniaturen der Handschrift auch immer wieder Gestalten, die in der burgundischen Literatur durch ihnen gewidmete Epen und Romane einen hohen Rang einnehmen. Unter Ihnen ist vor allem Girard de Vienne zu nennen, dem die Miniatur links gewidmet ist. Historisch verbürgt ist er als Graf von Paris, Herzog von Lyon und Vienne und Gründer des Klosters von Vezelay. Zugleich ist er einer der namhaftesten Titelhelden der altfranzösischen Epik. Auf ihn bezieht sich wahrscheinlich der "Roman de Girart de Roussillon", von dem noch zu sprechen sein wird, aber auch der "Roman de Girard de Vienne" fand am burgundischen Hof Verbreitung.
Unter dem Titel "Renaut de Montauban" oder "Les quatre Fils d'Aymon" kennt der burgundische Hof eigenständige Werke, die sich mit der Geschichte um das Schicksal der Sippe des Haymon von der Dordogne befassen. Für Karl den Großen ist diese Erzählung kaum rühmlich, hatte er doch die vier Sohne Haymons unerbittlich verfolgt, nachdem einer von Ihnen, Renaud, seinen Neffen im Kampf erschlagen hatte. Die Miniatur rechts zeigt die Enthauptung der vier Haymonskinder.
 
     
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