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Willem Vrelant, in: Jacques
de Guise, "Chronik von Hennegau", vor 1468,
Brüssel, KB, ms. 9243, fol. 286v |
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Loyset Liedet, in: Jacques
de Guise, "Chronik von Hennegau", um 1468, Brüssel,
KB, ms. 9244, fol. 185v |
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Zeit und Ort
Der Wandel der Zeiten hat in den Miniaturen aller
drei Bände kaum Niederschlag gefunden. Verschiedene Variationen
turbanähnlicher Kopfbedeckungen verfremden mitunter die Szenen,
ohne dabei jedoch irgendeine Systematik erkennen zu lassen. Auch die
Architektur ist, von einzelnen, sporadisch auftauchenden blauen Kuppeldächern
in den Miniaturen Vrelants einmal abgesehen, ganz spätgotisch-flämisch
(vgl. links). Am konsequentesten hat sich wohl Loyset Liedet über
den historischen Abstand hinweggesetzt (vgl. rechts). Die Mode seines
Bildpersonals könnte mit der breitschultrigen, puffärmeligen
robe longue oder den kurzen, stark taillierten Jacken über eng
anliegendem Beinkleid und überlängten, spitzen Schuhen kaum
burgundischer sein. Letztlich haben sich jedoch alle Maler von der
eigenen Zeit inspirieren lassen. |
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