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Simon Bening, in: "Blumenstundenbuch",
1520/25, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm
23637, fol. 16v |
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Simon Bening, in:
"Gebetbuch des Albrecht von Brandenburg", 1525-30,
Malibu, J.P. Getty Museum, Ms. Ludwig IX, 19, fol. 97v |
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Experimentieren im Detail
Zahlreiche Miniaturen zeigen ähnliche Schritte im Umgang mit
der Vorlage. Von der Technik her hat man davon auszugehen, dass ein
Buchmaler zu Simon Benings Zeiten die wesentlichen Elemente seiner
Kompositionen sorgfältig vorzeichnet und beim Farbauftrag ausspart.
Im Münchner Blumen-Stundenbuch herrscht aber ein experimenteller
Sinn gerade im Umgang mit inhaltlich wenig bedeutenden Motiven: So
ist der Baum, der Christi Gestalt im Gebet im Garten Gethsemane überschneidet,
erst ein Nachgedanke; er wurde in Farbe ausgeführt, durch die
nicht nur der Kniende, sondern auch die Landschaftsformationen dahinter
jeweils durchschlagen. Dazu passt, dass Bening in einer eng verwandten
Variante im Gebetbuch Albrechts von Brandenburg mit Bäumen ähnlich
spielt und sie anders platziert. |
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