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Die
Kalenderbildfolge
Die Abfolge der Bildthemen erstaunt angesichts der den Buchmalern
gut vertrauten Traditionen: So wird das übliche Wohlleben der
Vornehmen zum Januar durch eine Schlittenfahrt in der Stadt ausgedrückt.
Zum Schlittschuhlaufen der Herrschaft kommt schon im Februar das Kupieren
von Büschen hinzu. Im März wird vor der Burg mit einem Paar
aus Burgherrn und Dame der Garten umgegraben. Im April werden die
Schafe aus dem Stall gelassen. Im Mai feiern die Reichen auf einer
Barke. Im Juni trifft man sich zum Turnier. Auch im Juli schiebt sich
das Vergnügen |
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vor die Arbeit, die Jagd vor die Heuernte, die etwas spät erfolgt.
Auch die Kornernte im August hätte einen Monat früher erledigt
sein können. Mit der Aussaat im September ist man wieder etwas
zu früh dran. Dasselbe gilt für den Oktober, in dem bereits
die Rinder zur Schlachtung getrieben werden. Das hätte ebenso
wie die Sauhatz, die zum November folgt, bis in den Dezember Zeit
gehabt. Doch hat Bening hier offenbar im Fleischgenuss schwelgen wollen;
denn auch im letzten Monat wird geschlachtet, nun mitten in der verschneiten
Stadt ein Schwein. |
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