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Meister des Dresdener Gebetbuchs,
in: Brügger Stundenbuch, 1470-75, Sammlung Renate König,
fol. 27v-28 |
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Dekorationsprinzipien im Brügger Stundenbuch:
Die Miniaturen der Buchmaler mochten durchaus unabhängig von
der ganzen Planung der Bücher entstehen; darauf weist die Tatsache,
dass die plumpen Doppelstäbe aus Farbleiste und Blattgold nicht
auch die Vollbilder umgeben. In leicht veränderten Proportionen
erweisen sich die Bildfelder als schmaler; sie sind von etwas breiteren
Blattgoldstreifen umgeben, für deren Konturen keine harten Tintenlinien
eingesetzt wurden. So wird deutlich: Der Maler des Dresdner Gebetbuchs
hat seine Bilder auf den eingeschalteten Blättern unabhängig
vom Schreiber gestaltet.
Koordiniert wurden die Beiträge der beiden einander offenbar
fremden Ateliers aber abschließend durch die Bordüren,
die folglich der Malerwerkstatt und nicht dem Skriptorium zu verdanken
sind: Dicht drängen sich auf dem weiß gelassenen Pergamentgrund
Akanthusranken in Blau und Gold mit Blütenzweigen; dazwischen
sind dunkle Punkte gestreut, die aus der Tradition des älteren
Dornblattschmucks stammen.
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