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Nachdem Sie in der letzten Lektion die Gattung Stundenbuch vor allem
in ihrem Aufbau und ihrem Bildprogramm kennen gelernt haben, ist
Lektion 5 dem Vergleich und dem Verhältnis zwischen französischen
und flämischen Stundenbüchern gewidmet. In Kapitel 1 wird
Ihnen mit den Très Belles Heures de Notre-Dame des Herzogs
von Berry das wohl komplexeste Exemplar seiner Gattung vorgestellt.
Die Handschrift wurde um 1400 in Paris begonnen und nach 1441 in
Flandern fertig gestellt. Der Entstehungszeitraum von über
40 Jahren ermöglicht somit, anhand eines Werkes die Entwicklung
von der französischen Buchmalerei um 1400 bis zur flämischen
Buchkunst der vierziger Jahre des 15. Jahrhunderts nachzuvollziehen.
Kapitel 2 befasst sich mit Unterschieden im Erscheinungsbild flämischer
und französischer Stundenbücher, während wir in Kapitel
3 mit Willem Vrelant einen der wichtigsten flämischen Buchmaler
kennen lernen, der sich in seinen Bildfindungen oft und gerne französischer
Vorbilder bedient.
Das letzte Kapitel führt Ihnen die Beweglichkeit der Buchmaler
vor Augen. Zwei Stundenbücher des so genannten Meister des
Dresdener Gebetbuches werden hier vorgestellt; seine flämischen
Miniaturen schmücken eine französisch gestaltete Handschrift
für den Gebrauch von Amiens, die einen Aufenthalt des Künstlers
in der pikardischen Kathedralenstadt belegen kann. Dem gegenüber
steht ein Brügger Stundenbuch für den Gebrauch von Rom,
welches vom selben Künstler ausgemalt wurde. In der Gegenüberstellung
beider Handschriften zeigt sich, wie stark eine flämische oder
französische Buchgestalt Konsequenzen für die Wirkung
der in beiden Fällen doch ganz flämischen Miniaturen hat.
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