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Meister des Dresdener Gebetbuchs,
in: "Dresdener Gebetbuch", um 1470, Dresden,
SLB, Ms.A.311, fol. 45v |
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Meister des Dresdener Gebetbuchs,
in: Stundenbuch für den Gebrauch von Rom, um 1510/15,
Cambridge, Fitzwilliam Museum, Ms. 1058-1975, fol. 15 |
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Der Dresdener Gebetbuchmeister:
Ein bemerkenswerter flämischer Buchmaler gestaltet Kopfminiaturen
in solchen Kompartiment-Bordüren genau so wie Vollbilder in Stundenbüchern
mit Doppelseiten, die von niederländischen Bordüren umgeben
sind: Man nennt ihn nach einem Stundenbuch der Sächsischen Landesbibliothek
mit Friedrich Winkler den Meister des Dresdner Gebetbuchs. Sein Namengebendes
Werk, ein Musterbeispiel des flämischen Typs, hat den Krieg nur
schwer beschädigt überstanden. Glühend dunkles Kolorit
und eine strichelnde, oft etwas raue Malweise mit mächtigem Farbkörper
verraten ein ungewöhnliches Temperament. Es drückt sich
auch in der oft zu Pathos neigenden Bildfindung bei Naturschilderung
wie Passionsgeschehen aus und prägt auch die gedrungenen Figuren
mit ihren schweren Köpfen. Besonders angesichts der runden Stirnen,
die in zuweilen schrillen Verkürzungen nur noch wenig vom Antlitz
sehen lassen, kann man sich des Meisters rasch vergewissern. Das alles
lässt den Maler leicht erkennen, so dass der bei Zuschreibungen
so oft entstehende Streit über das Eigenhändige bei ihm
kaum aufgekommen ist. |
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