Der Text des Toten-Offiziums
Vom Textumfang und der komplexen Struktur her kommt im Stundenbuch nur das Toten-Offizium dem Marien-Offizium gleich. Es wird zur Vesper, also bei Sonnenuntergang, mit Psalm 116 begonnen; es folgen Psalm 119 und das Magnificat sowie Psalm 103 (Lauda anima mea dominum; Lobe den Herrn, meine Seele). Antiphonen, Verse und Responsorien mit Bitten für den Frieden der Toten bereiten die Schlussgebete dieser Stunde vor. Über die Nacht in drei Nokturnen aufgeteilt wird die umfangreichste Stunde, die Matutin. Dreiergruppen von Psalmen und Dreiergruppen von Lesungen aus dem Buch Hiob machen, wiederum mit Antiphonen, Versen und Responsorien,


diesen Text aus, der keine eigenen Gebete enthält. Sechs Psalmen zusammen mit dem Benedictus, dem auch zur Marien-Laudes rezitierten Lobgesang des Zacharias nach der Geburt Johannes des Täufers, bilden mit entsprechenden Antiphonen, Versen und Responsorien sowie mehreren Schlussgebeten die Laudes.
Da man das Beten des Toten-Offiziums meist durch Lesung der Bußpsalmen mit Litanei vorbereitete, bildet sein Textanfang nur ausnahmsweise eine Zäsur und ist zuweilen weniger aufwendig gestaltet als die Marien-Matutin und der erste Bußpsalm.
     
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