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Meister der Margarete von York/Umfeld,
in: Stundenbuch für den Gebrauch von Rom, um 1480, Berlin,
Privatbesitz, fol. 16v |
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Die Horen des Heiligen Geistes
Wie der Heilige Geist keine Erscheinung von festgelegter
Gestalt ist, so fehlt ihm auch eine allgemein geläufige Geschichte.
Deshalb stellt sich angesichts der Horen zu seinen Ehren die Frage
nach der Illustration noch sehr viel entschiedener als beim Marien-Offizium.
Mit dem Marien-Offizium teilen die Geisthoren aber eine Eigenschaft:
Ausgangspunkt ist die Entscheidung zum Heilsplan, die sich in der
Verkündigung an Maria ausdrückt. Deshalb verlangt die Matutin
der Horen des Heiligen Geistes eigentlich dieselbe Eingangsminiatur
wie der Marientext. In den seltensten Fällen hat man die Bebilderung
darauf eingerichtet (so um 1455 in Fouquets Stundenbuch
des Étienne Chevalier, Musée Conde, Chantilly).
Erkennungsbild der Horen ist Pfingsten. Da von diesem Ereignis erst
in der Sext gesprochen wird, vor allem aber, weil das Wirken des Hl.
Geistes auf Erden schwer vorzustellen ist, hat sich für diese
Horen nie ein verbindlicher Bildzyklus durchgesetzt.
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