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Simon Bening: Selbstporträt,
1535-40, Paris, Louvre, Département des Arts graphique,
RF.3.925 |
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Ein Selbstporträt vor weiter Landschaft
/ Jenseits der Gattungsgrenzen
Nicht nur die Größenverhältnisse von Figur und Landschaft
geben Simon Bening in seinen späten Jahren einen Platz in der
Geschichte der gerade erst aufkommenden Gattung der europäischen
Malerei; wichtiger noch ist der Umstand, dass der Buchmaler das ganze
Repertoire beherrscht, das bis weit ins 17. Jahrhundert hinein Landschaft
nördlich der Alpen bestimmen sollte: Hochgetürmte Felsen,
duftige Niederungen, Feuchte über den Gewässern und Dunst
der Ferne.
Dabei ist vielleicht schon Simon Bening so weit gegangen, die verschiedenen
neuen Gattungen im Kleinformat seiner Arbeiten zusammenzuführen.
Der Louvre besitzt auch ein Männerbildnis, das man gern als ein
drittes Selbstporträt von Simons Hand ansprechen möchte
und das einen zweiten Typ verkörpern würde: In jüngeren
Jahren hätte sich der Künstler vor dem präsentiert,
was er von den Malern aus der Zeit der Maria von Burgund geerbt und
selbst zu einer ganz neuen Blüte gebracht hat, vor einer Lichtdurchfluteten
weiten Landschaft.
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