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Willem Vrelant, in: Stundenbuch für
den Gebrauch von Rom, um 1460, Ramsen, Schweiz, Antiquariat
Bibermühle, fol. 46v-47 |
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Marginaldekor bei Willem Vrelant:
Als Randschmuck bevorzugt Vrelant eine Spielart von Bordüren,
wie sie um 1450/60 auch in Paris en vogue waren: Ecken und Mitten
sind mit Akanthus besetzt, der wechselnd blau und golden gefärbt
ist, wobei das Pinselgold mit Rot modelliert wird. Platt und zackig
liegen die Blattformen auf dem leeren Pergamentgrund. Stark stilisierte
Blüten- und Fruchtzweige kommen hinzu, deren Zusammenhalt für
das Ornament keine Rolle spielt, so dass ihre Einzelelemente wie abgeschnitten
verstreut liegen, nur durch dünne Tintenlinien verbunden. Das
traditionell mit kleinen Blattgoldblättchen aufwartende Grundmuster
aus Dornblatt ist wie in Paris und in anderen Regionen Frankreichs
auf einfache Tintenpunkte reduziert. Doppelstäbe aus Blattgold
und Farbstreifen begrenzen den Textspiegel seitlich und nach unten;
einfache rote Linien fassen die Bordüren nach außen. Die
Dornblatt-Initialen fallen plump aus; Blattgoldbuchstaben auf abwechselnd
roten und blauen Flächen ersetzen weitgehend das früher
beliebte Pinselwerk für die einfacheren Dekorationsstufen.
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