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Die Formate der Blätter und der Bücher
Pergament war ein ungemein wertvoller Stoff und unterlag je nach Rechtslage
strengen Kontrollen; in Städten wie Paris gab es Privilegien
für bestimmte Käuferschichten; insbesondere die Kirche behielt
sich vielerorts ein Erstkaufrecht bei neuen Lieferungen vor. Selbstverständlich
kam für Beschreibstoffe nur ein großes Rechteck in Frage,
das sich aus der Haut eines Vierbeiners schneiden ließ. Doch
konnte man die darüber hinaus stehenden Partien ebenfalls im
Buchwesen nutzen; sie ergaben bevorzugte Klebstoffe. Buchformate richten
sich noch heute nach den Pergamentmaßen: Vom Folio-Format, das
den aus einem Tier geschnittenen Bogen nur im Falz einmal knickt (und
deshalb auch in-2° - in secundo - heißt), unterscheidet
man je nach der Anzahl der Faltungen Maße wie Quarto, Oktav,
Duodez, Sedez usw. (in-4°, in-8°, in-12°, in-16°).
Diese Bezeichnungen wurden schon früh auf Papier übertragen;
denn die Papiermühlen richteten sich bei der Bemessung der Bögen
nach den von Tieren diktierten Maßen des Pergaments.
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Angesichts der unterschiedlichen Tiergrößen
bereitet die Definition der Formate immer wieder Schwierigkeiten;
denn ein Kalb-Quart mag größer sein als ein Lamm-Folio.
Deshalb genügen im Handschriftenwesen keineswegs die Formatangaben,
wie sie in Bibliotheken für - meist auf Papier - gedruckte
Bücher üblich sind. Man hat sich sogar zunehmend abgewöhnt,
Kodizes überhaupt noch mit solchen zu charakterisieren.
Frühe Papiere wurden ebenfalls in stark abweichenden Maßen
hergestellt: Ein und dasselbe Format kann deshalb Folio oder Quart
sein; worum es sich handelt, lässt sich durch Wasserzeichen
bestimmen: Jeder Bogen hatte nur eines; es kehrt bei Maßen
um 30 cm Höhe beim so genannten Kanzlei-Folio auf jedem Doppelblatt
wieder; wenn jedoch aus einem Papier in Imperial-Folio (über
45 cm Höhe) ein Quart gefaltet ist, nur auf jedem zweiten.
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