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Jean Tavernier, in: "Stundenbuch
Philipps des Guten", 1450-60, Den Haag, KB, ms. 76F2, fol.
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Philipp der Gute - Theologie und Didaktik
Im Gegensatz zu den Sammlungen seiner Vorfahren
lassen sich unter Philipp dem Guten keine Luxusexemplare biblischer
Texte und auch nur verhältnismäßig wenige Handschriften
aus dem liturgischen Bereich finden. Theologische Schriften der
Kirchenväter und Texte aus der Hagiographie
sind repräsentativ vertreten, vor allem asketische Literatur
schien großen Anklang zu finden. Heinrich
Seuse und Albertanus
von Brescia sind zwei Autoren, die hier zu nennen wären.
Zahlreiche Traktate dieser Art wurden von Jean Miélot übersetzt.
In großer Zahl kommen didaktische Kleintexte hinzu, zum Teil
aus klassischen Quellen und in neuer Übersetzung, die sich
mit ihren Anfangsworten und den Dedikationsbildern als Aufträge
für den Herzog ausgeben. Sie sind meist von geringer künstlerischer
Bedeutung, geben aber durch thematische Vielfalt, die moralisierende
Abhandlungen, Erziehungsschriften zum Rat an Prinzen, enzyklopädische
und wissenschaftliche Werke über Astrologie, Medizin, Landwirtschaft
und Astronomie umfasst, ein ungeheures Perspektivenspektrum in sozialer
und weltkundlicher Sicht.
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