Rogier van der Weyden: Portrait Karls des Kühnen, ca. 1460, Berlin, SMPK, Gemäldegalerie

Bernhard von Orley: Porträt der Margarete von Österreich, um 1520, Bourg-en-Bresse, Musée de Brou


Von Karl dem Kühnen zu Margarete von Östereich
Nach dem Tode Karls des Kühnen wurde nur ein Teilinventar der Bestände in Dijon angefertigt; dort hinterließ Karl der Kühne 85 Bände, die von Ludwig XI. an den Gouverneur Burgunds - George de La Tremoille - weitergegeben wurden. Die Bestände in Brügge, Brüssel und Gent wurden damals nicht neu erfasst.
In der verhältnismäßig kurzen, aber ereignisreichen Regierungszeit des letzten Herzogs, Karls des Kühnen, sind die Bestände der burgundischen Bibliothek nicht in gleichem Maße gewachsen wie unter seinem Vater. Auch die Regierungszeit seiner Tochter, Maria von Burgund, die mit ihrem tödlichen Reitunfall am 27. März 1482 tragisch endete, war zu kurz, um im Buchwesen bleibende Spuren zu hinterlassen; auch wenn man nach ihr zwei herausragende Buchmaler nennt: den Wiener und den Berliner Meister der Maria von Burgund.
Umso interessanter ist Margarete von Österreich, die die bibliophile Tradition ihrer Vorfahren intensiv fortsetzte. Als sie im Dezember 1530 starb hinterließ sie eine Sammlung mit 386 Büchern. Nur annähernd 30 davon sind tatsächlich für sie angefertigt worden. Große Teile der burgundischen Bibliothek, die sich nach dem Tode Karls des Kühnen auf verschiedenste Sammlungen renommierter Bibliophiler wie Anton von Burgund und Engelbert von Nassau verteilte, sind im Laufe der Jahre in ihren Besitz übergegangen.

     
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