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Von Karl dem Kühnen zu Margarete von
Östereich
Nach dem Tode Karls des Kühnen wurde nur
ein Teilinventar der Bestände in Dijon angefertigt; dort hinterließ
Karl der Kühne 85 Bände, die von Ludwig XI. an den Gouverneur
Burgunds - George de La Tremoille - weitergegeben wurden. Die Bestände
in Brügge, Brüssel und Gent wurden damals nicht neu erfasst.
In der verhältnismäßig kurzen, aber ereignisreichen
Regierungszeit des letzten Herzogs, Karls des Kühnen, sind
die Bestände der burgundischen Bibliothek nicht in gleichem
Maße gewachsen wie unter seinem Vater. Auch die Regierungszeit
seiner Tochter, Maria von Burgund, die mit ihrem tödlichen
Reitunfall am 27. März 1482 tragisch endete, war zu kurz, um
im Buchwesen bleibende Spuren zu hinterlassen; auch wenn man nach
ihr zwei herausragende Buchmaler nennt: den Wiener und den Berliner
Meister der Maria von Burgund.
Umso interessanter ist Margarete von Österreich, die die bibliophile
Tradition ihrer Vorfahren intensiv fortsetzte. Als sie im Dezember
1530 starb hinterließ sie eine Sammlung mit 386 Büchern.
Nur annähernd 30 davon sind tatsächlich für sie angefertigt
worden. Große Teile der burgundischen Bibliothek, die sich
nach dem Tode Karls des Kühnen auf verschiedenste Sammlungen
renommierter Bibliophiler wie Anton von Burgund und Engelbert
von Nassau verteilte, sind im Laufe der Jahre in ihren Besitz
übergegangen.
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