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Hl. Augustinus, "La
Cité de Dieu", Detail, um 1376, Paris, BN, ms. fr.
22912, fol. 3
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Die Bibliothek des französischen Königs Karls V.
Damit war die Zeit der fürstlichen Bibliothek
jedoch noch keineswegs angebrochen. Erst das ausgeprägte wissenschaftliche
und philosophische Interesse des französischen Königs
Karl V. des Weisen lässt in Paris die erste große fürstliche
Bibliothek nördlich der Alpen entstehen. Sie wird im Louvre
aufgebaut, wo bereits Karls Vater Johann der Gute Handschriften
untergebracht hatte. Damit entstand in einer Phase heftiger Kriegsführung
an der Westseite der Hauptstadt ausgerechnet dort ein Bücherhort,
wo man ein Bollwerk gegen Feinde vom Meer her, gegen England, errichtet
hatte; in Vincennes, am östlichen Ende von Paris, bewahrte
Karl ebenfalls Kodizes auf.
Bezeichnend ist der Unterschied zwischen den Beständen: Textlich
interessant war der Bücherschatz des Louvre; hier herrschte
die französische Sprache vor, die sich in einer stattlichen
Anzahl von Übersetzungen der antiken und frühchristlichen
Tradition von Aristoteles bis Augustinus bemächtigt hatte;
in Vincennes hingegen gab es liturgische Bücher zweierlei Art:
Zu den vom König selbst in Auftrag gegebenen Handschriften
kamen ältere hinzu, die zugleich Erinnerung an lange verstorbene
Mitglieder des Königshauses, also an die Vorfahren des Herrschers,
wach hielten, weil sie wie der Psalter
des heiligen Ludwig (König Ludwig
IX.) als deren Gebetbücher verehrt wurden.
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