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Wie sein Vorgänger
Jean
le Bel wählte Froissart für sein Geschichtswerk mit
der Prosa eine Erzählform der französischen Geschichtsschreibung,
der seit Beginn des 13. Jahrhunderts per se ein höherer Wahrheitsgehalt
zugebilligt wurde als der Versform von Reimchroniken. Seinen Wahrheitsanspruch
versuchte Froissart darüber hinaus durch Quellen zu stützen,
die sich hauptsächlich aus mündlichen Augenzeugenberichten
und sogar hin und wieder aus eigenen Erfahrungen zusammensetzten.
Die zunehmende Ausführlichkeit, mit der Froissart zur Beteuerung
des Wahrheitsgehaltes seiner Erzählung über seine Reisen
berichtet, brachte ihm an einigen Stellen die Erwähnung seines
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Namens in den
Rubriken ein. Da die Buchmaler diese Kapitelzusammenfassungen als
Bildanweisungen nutzten, findet der Autor als Handlungsträger
in seinen eigenen Erzählung auf diesem Wege sogar seinen Platz
in einigen den Text illustrierende Bildern. Worin aber könnte
die Begründung dafür liegen, ausgerechnet die autobiographischen
Züge des Textes als bildwürdig zu empfinden? Tatsächlich
wird Froissart in allen Miniaturen, die ihn zeigen, in unmittelbarem
Kontakt mit Augenzeugen der von ihm geschilderten Ereignisse und mit
wichtigen Protagonisten der Geschichte präsentiert.
Durch Anklicken der Obenstehenden Beispiele erhalten Sie zusätzliche
Information zu den Bildern. |
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