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Meister des Girart de Roussillon
(Dreux Jean?), in: Jean Wauquelin, "Roman de Girart de
Roussillon", 1448, Wien, ÖNB, Cod. 2549, fol. 22 |
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Die historische Gestalt
Die historische Gestalt Girart ist unter drei verschiedenen
Namen greifbar: Girart de Frete, de Roussillon oder de Vienne. Als
Mitglied des fränkischen Hochadels ist er mit den Herrschern
sämtlicher karolingischer Teilreiche verwandt, seine Lebensdaten
überschneiden sich mit der Regierung Karls des Großen,
Ludwigs
des Frommen, Karls
des Kahlen und Ludwigs
des Stammlers. Er stirbt im Jahre 877.
Zunächst Graf von Paris, dann Graf von Lyon und Vienne, übernimmt
Girart nach der karolingischen Reichsteilung die Regentschaft des
Königreiches Provence-Burgund für den Sohn Kaiser Lothars
I., Karl, und bleibt auch nach der Übernahme der Provence durch
Ludwig
II. Verwalter Burgunds für Lothar
II.. Seinen erbittertsten Gegner findet Girart in Karl dem Kahlen,
gegen den er die ihm überantworteten Gebiete immer wieder siegreich
zu verteidigen weiß, bevor er sich nach 870 geschlagen geben
muss, als Burgund Karl dem Kahlen zugeschlagen wird und dieser die
Hauptstadt Vienne siegreich belagert. Girart flieht gemeinsam mit
seiner Frau in die Provence. Bekannt ist der burgundische Held auch
durch seine beiden Klostergründungen in Pothières und
vor allem Vézelay.
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