Meister des Girart de Roussillon (Dreux Jean?), in: Jean Wauquelin, "Roman de Girart de Roussillon", 1448, Wien, ÖNB, Cod. 2549, fol. 6

Roman de Girart de Roussillon

Als "burgundisches Nationalepos" wird der wohl berühmteste Roman bezeichnet, der im Auftrag Philipps des Guten entstanden ist. 1447 beendete Jean Wauquelin seine Arbeit an dem "Roman de Girart de Roussillon", welchen er auf der Grundlage zweier älterer Texte, der in der Art einer Heiligenlegende konzipierten "Vita Girardi comitis" aus dem 12. Jh. und eines Versromans des 14. Jh., kompiliert und übersetzt hatte und der schließlich in einer prachtvollen, mit 53 großformatigen Miniaturen und 153 Randbildern ausgestatteten Handschrift kodifiziert wurde. (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2549). Der Prolog Wauquelins macht deutlich, dass dieser sein Werk nicht als Roman, sondern als Chronik verstanden wissen wollte und damit den Anspruch der Vermittlung historischer Wahrheiten vertritt. Tatsächlich lässt sich gegenüber den Vorlagen eine Bemühung um historische Genauigkeit feststellen.
     
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