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Guido Mazzoni (Meister
des Antoine de Roche), in: "Guémadeuc-Stundenbuch",
Lyon um 1500, Ramsen, Schweiz, Antiquariat Bibermühle,
fol. 8v |
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Arbeitsplätze
In der Regel wird man sich die Verhältnisse
nach Werkplätzen getrennt vorstellen: Mönchs-Skriptorien,
die alle Funktionen in den Klostermauern vereinen mochten, spielen
im 15. Jahrhundert, zumindest in den burgundischen Landen, kaum noch
eine Rolle. Schon die dort gegebenen räumlichen Voraussetzungen
eines saalartigen Skriptoriums bestanden für Laien in keiner
der flämischen Städte; in keinem Fall ist überhaupt
bekannt, wo die Beteiligten gearbeitet haben; Maler stellen sich zuweilen
mit transportablem Pult, das auch als Koffer für Malmittel und
Geräte dient, dar. Das französische Beispiel links zeigt
Lukas, der beim Malen der Madonna ein solches Pult verwendet. Buchmaler
waren also offenbar beweglich; ebenso oder noch beweglicher waren
die Bücher, die einigen Quellen zufolge auch in unterschiedlichen
Städten weiter verarbeitet werden konnten.
Pergamentmacher, so entscheidend sie auch für die Entstehung
der Bücher waren, gehören nicht zum engeren Kreis der Buchhersteller.
Sie waren auf fließendes Wasser angewiesen; ihre Werkstätten
lagen deshalb anders als Schreibstuben und Malerateliers nicht in
Stadtzentren, sondern an den Rändern. Papier entstand durchweg
unabhängig von Buchprojekten; es wurde oft von weither über
die Handelswege vertrieben. |
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