Philipp der Gute


Karl der Kühne


Anton von Burgund


Philipp von Croy


Anonym


Francesco d'Este
Kunstliebhaber im Bild  
Die erhaltenen Porträts Rogier van der Weydens sind in ihrer Würde und schlichten Eleganz ein Abbild jenes Personenkreises, der am burgundischen Hof die Kunstproduktion so glanzvoll aufleben ließ. Neben Philipp dem Guten und Karl dem Kühnen, die uns als Mäzene im Verlauf des Seminars noch beschäftigen werden, haben sich auf Einzeltafeln oder Diptychen auch Philipps illegitimer Sohn Anton von Burgund, dessen berühmtes Exemplar der Chroniken von Jean Froissart uns in der 6. Sitzung beschäftigen wird, und Philipp von Croy, Mitglied einer der bedeutendsten bibliophilen Familien des burgundischen Hofes, von dem Brüsseler Stadtmaler verewigen lassen. Immer als Halbfiguren in Dreiviertelansicht gegeben erscheinen, die Figuren meist vor

dunklem Grund. Francesco d'Este bildet die seltene Ausnahme; seine Familie repräsentiert durch den Besitz einiger hochwertiger flämischer Handschriften den Ruhm der burgundischen Buchkunst über die Landesgrenzen hinweg. Des Herzogs Freude an Büchern teilte sich also seiner Umgebung mit. Nicht nur die Mitglieder der eigenen Familie und des übrigen Hochadels eiferten ihm nach; auch den Spitzen in Kirche und und Verwaltung war sowohl der materielle Wert der Prachthandschriften wie deren Würde bewusst. Man braucht nur die beiden markanten Köpfe des Bischofs Jean Chevrot und des Kanzlers Rolin in der Dedikationsminiatur der Chronik von Hennegau herauszugreifen.

Exkurs: Bibliophilie bei den Herren in der "Robe longue" (E.K.)
 
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