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Rogier van der Weyden,
in: Jaqcues de Guise, "Chroniques de Hainaut", 1447-48,
Brüssel, KB, ms. 9242, fol. 1 |
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Die Ikonographie:
Selten ist ein einzelnes Bild geeignet, zum Zentrum
der Erörterung einer ganzen Epoche glanzvollen Kunstschaffens
zu werden. Im Falle des Frontispizes der "Chroniques de Hainaut"
(Brüssel, KB, ms. 9242-9244) finden wir in der Verbindung von
Miniatur, Bordüre und Text eine Fülle von Daten, die die
goldene Epoche der burgundischen Buchmalerei zumindest unter der Herrschaft
des Hauses Valois gleichsam wie die Knoten eines Netzes durchsetzen.
Eine Beschreibung dieses Bildes soll daher zur Einstimmung in das
in diesem Seminar zu behandelnde Thema dienen.
Der ikonographische Typus des Bildes ist leicht bestimmt: Es handelt
sich um eine Dedikation, ein Motiv, mit dem wir uns noch öfter
zu beschäftigen haben, da es im Zusammenhang mit der Funktion
und dem Stellenwert von Büchern am burgundischen Hof sicher zu
den ausdrucksstärksten gehört und, abgesehen von den eher
im religiösen Kontext zu findenden klassischen Stifterbildern,
einen der wichtigsten Bildtypen vertritt, in denen uns Fürsten
mit ihren Büchern begegnen.
Im vorliegenden Fall wird die Überreichung der französischen
Übersetzung der "Annales Hannoniae", der Chronik von
Hennegau, von Jaques
de Guise durch Jean
Wauquelin, den beauftragten Übersetzer, an Philipp
den Guten, Herzog von Burgund und Auftraggeber der Chronik gezeigt.
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